Liebe Freunde,
die Interpretation des folgenden Briefes steht auf tönernen Füßen und wer sie aushärten lassen kann, ist gerne gesehen.
Die Anschrift lautet:
An Den k. General der Infanterie, Gesandten am preußischen Hofe pp Joseph Grafen von Rechberg
Mindelheim
Zustellgeld 4 Xr
Mandatar ad insunandum
Adv(ocat) Herele dahier
Der Brief wurde in Augsburg am 23.12.1824 unfrei aufgegeben und eine Portofreiheit schien nicht vorgelegen zu haben (beim Empfänger). Man taxierte ihn mit 6 Kr. Porto, welches man in Mindelheim abstich, um es mit einem Kreuzer Botenlohn auf 7 Kr. zu erhöhen.
Der Vermerk "Zustellgeld 4 Kreuzer" scheint mit aber in der selben Tinte und Schrift vorgenommen worden zu sein, wie die ganze Adresse auch. Ich vermute nun, dass die Post 6 Kr., der Bote 1 Kr. und eine gesonderte Zustellung weitere 4 Kr. gekostet haben müsste, wüsste aber doch gerne, wie das physisch vor sich gegangen sein sollte, weil sich eigentlich der Botenlohn von 1 Kr. nicht so gut mit einer Insinuationsgebühr von 4 Kr. verträgt, oder liege ich hier falsch?
Liebe Grüsse von bayern klassisch